Am Wochenende den 24. und 25. September 2016 beteiligten wir, das ist Z12 Ortsverband Köln, am EME Contest auf 10 GHz am Astropeiler Stockert.
An diesem Wochenende war zu einem weltweiten EME Contest aufgerufen worden. Die benutzte Station besteht aus dem 10m Sonnenspiegel, einer Wanderfeldröhre-Röhre ( Travelling Wave Tube, Abkürzung TWT) mit 75 Watt Ausgangsleistung und einem Konverter für die ZF-Frequenz von 144 MHz. Der Spiegel hat einen Gewinn von 56 dB.
Dazu gehört die Steuerung, um den Spiegel dem Mond nachlaufen zu lassen. Mit Hilfe eines Berechnungsprogramms wird der Dopplereffekt berechnet und angezeigt. Unter dem Doppler-Effekt ist die zeitliche Stauchung bzw. Dehnung eines Signals bei Veränderungen des Abstands zwischen Sender/Empfänger und dem Mond zu verstehen. Je nach Mondstellung beträgt der Frequenzunterschied bis zu ± 23 kHz (bei 10GHz). Bei konstanter Sendefrequenz ist im Osten die Empfangsfrequenz höher, im Süden ist RX gleich TX und ist der Mond im Westen ist die Empfangsfrequenz tiefer.
Zum eigentlichen Betrieb wurden drei Funkgeräte benutzt, welche alle auf 144 MHz arbeiten:
a) Der Steuersender um die TWT anzusteuern, nach einer Frequenzmischung auf 10 GHz
b) Ein Empfänger zum Hören der Signale
c) Ein zweiter Empfänger der auf dem Rechnerbildschirm einen Wasserfall der Signale anzeigt.
Im praktischen Betrieb erwies sich die Wasserfallanzeige als unverzichtbar. Gearbeitet wurde in CW. Die gehörten Signale sind überwiegend als Rauschanhebungen zu hören und weit weg von den bekannten CW-Morsesignalen.
Die Signale wurden überwiegend in der Wasserfallanzeige erkannt und dann bei der Frequenz gesucht. Bei einem ‚über die Bänder drehen‘ Modus wären vermutlich einige Stationen nicht entdeckt worden.
Konnte ein Signal dann gehört und das Rufzeichen gelesen werden, so galt es dann den Sender auf die Doppler-QRG einzustellen. Danach wird klassisch ‚eingepfiffen‘, also kurz ein Träger gesetzt, der idealerweise nach 2,5 Sekunden vom Mond reflektiert wieder zurückkommt und gehört wird. Eine Feinabstimmung zwischen dem Empfänger, dem Sender und der gehörten Station ist dann noch erforderlich.
Als Crew waren Elke DK1FE, Horst DK2KA und Rainer DF8ME am Start. Horst kümmerte sich schwerpunktmäßig um das reibungslose Funktionieren der Technik, wie Eingangs beschrieben. Das Erkennen der anrufenden Stationen konnte bei einzelnen Verbindungen nur zu dritt ermöglicht werden. Übrigens: Die CW Geschwindigkeit ist nur 30-50 BPM. Also auch CW-Anfänger können EME machen.
Die maximale CW-Geschwindigkeit wird begrenzt durch den Monddurchmesser. Da der Mond keine Scheibe ist sondern eine Kugel ist ergeben sich Reflektion Punkte mit unterschiedlichen Laufzeiten. Die reflektierten Morsezeichen sind länger. Angenommen die gesendete Punktlänge ist 100ms dann ist das Echo 111ms lang. Die Zeichen werden länger und die Zeichenabstände werden kürzer um die besagten 11ms.
Die anderen Stationen haben nur Spiegel von 1-3 m Durchmesser, sodass wir eher gute Reporte bekommen haben. Von uns aber nur S1 bis S2 gegeben werden konnte.
Bei den letzten Kontesten wurden von den Besten ca. 30 QSO’s geloggt. Unser Log verzeichnete diesesmal 13 Verbindungen, aber aus 12 verschiedenen Ländern. Für einen Contest der 2 Tage geht, ist das ‚gemütlich‘.
Bedanken möchten wir uns auch bei der Technik-Crew vom Stockert, welche einen Fehler am Synchronmotor zur Steuerung des Spiegels finden und beheben konnte.
Parallel veranstaltete der G23 einen Fieldday auf dem Stockert und hielt auch ein Seminar über soziale Netzwerke in Verbindung mit Amateurfunk ab.
Beim nächsten EME Kontest sind wir wieder dabei.
73 de rainer df8me z12
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